Ich weiß nicht, wohin es mich führt.
Ich weiß nicht, ob möglich ist, was mich ruft.
Aber ich will diesem Ruf folgen.
Ich kenne nicht den Weg und nicht das Ziel,
noch weiß ich, ob ich je ankomme.
Aber ich erinnere das ICH BIN, das ich dort wiederfinde.
Ich weiß nicht, darf ich es wagen?
Wie auch immer, es gibt keinen anderen Weg für mich.
Er wird holprig sein und wunderbar.
Blind bin ich und doch zeigt sich jeder einzelne Schritt
in absoluter Klarheit.
Da ist nicht einmal ein Weg, den ich gehen kann.
Erst während ich mich zitternd und lauschend vortaste,
enthüllt er sich Schritt für Schritt – hinein ins Unbekannte.
Niemand kann mir sagen, wo und wie ich finde, was mich ruft.
Es ist das ganz-ganz Alte, ganz-ganz Neue,
das ich in mir trage und das durch mich wieder geboren werden will.
Es mag unmöglich erscheinen, obgleich es schon immer da ist.
Seit Ewigkeiten wartend
erinnert, erkannt und gelebt zu werden.
Ich weiß nicht, ob jemand bereit ist,
diesen Weg ganz mit mir zu gehen.
Doch allein bin ich nicht.
Eingebettet in das Ganze
bin ich immer getragen und geborgen,
geführt und beschützt.
Aufgehoben im Schoss der Vater-Mutter-Göttin,
die ICH BIN und die da ist in allem.
Ich weiß nicht. Ich kann nicht wissen. Ich brauche nicht wissen.
Ich entspanne mit der Gewissheit in mir:
Das All-Nichts entfaltet sich ohnehin so, wie es sich entfaltet.
Ich vertraue mich vollkommen an.
Während ich beschäftigt scheine und spiele,
lausche ich, warte ich.
Und wenn DU rufst, komme ich.
ICH BIN da in DIR, um DICH zu gebären,
Und DEIN Zeuge zu sein.
©Ruth Ragna Axen (26. April 2011)
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